Erinnerst Du Dich noch an Momo?
Die Geschichte des Mädchens, dass in einer Welt lebt, in der die grauen Herren den Menschen einreden, dass sie keine Zeit haben? Je mehr sich die Menschen beeilen und je weniger Zeit sie sich nehmen um einander zuzuhören, zu spielen und innezuhalten, desto schneller läuft ihnen die Zeit davon.
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Besonders toll fand ich immer die Schilkröte, Kassiopaia, auf deren Rücken Botschaften auftauchten wie:
Komm mit
Keine Angst
Langsam!
Wäre es nicht toll, eine solche Schildkröte zu haben, die einen immer wieder daran erinnert, einen Gang herunterzuschalten, durchzuatmen, ja rückwärts zu gehen?
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Wahrscheinlich müssen wir dafür so werden wie Momo. Die herausragendste Eigenschaft des Mädchens ist, dass sie zuhören kann. Dabei spricht die Schildkröte nicht einmal! Es tauchen lediglich Buchstaben auf ihrem Rücken auf, die Momo lesen kann.
Komm mit
Keine Angst
Langsam!
Zuhören funktioniert in Michaels Endes Geschichte also nicht nur übers Gehör. Zuhören hat auch etwas mit `sich einlassen können` zu tun. Neugierig zu sein auf das, was das Gegenüber zu sagen hat.
Dieses Zuhören üben wir auch beim Yoga auf der Matte. Nicht anderen hören wir dabei zu, sondern uns selbst. Wie auch Momos Schildkröte muss sich dieses Zuhören gar nicht auf Worte beziehen. Es geht vielmehr darum, offen zu sein für das, was kommt. Der einfachste Schritt zum Zuhörenlernen ist die Konzentration auf die Atmung.
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Und hier kommt der Clou! Die Atmung wird im Reptilienhirn gesteuert. Es ist der älteste Teil unseres Gehirns. 500 Millionen Jahre ist dieser Teil alt! Und die Schildkröte zählt zu den Reptilien.
Wir können also sagen, dass in unserem Gehirn eine Schildkröte sitzt, zu der wir Kontakt aufnehmen können, indem wir uns mit dem Atem verbinden.
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Komm mit
Keine Angst
Langsam!
Photo by Keith Champaco on Unsplash